Fritz Lindner

dt. Biochemiker; ab 1963 Vorstandsmitglied bei Hoechst; Hauptarbeitsgebiete: Insulin-Herstellung, auch kristallisiertes Insulin, Herzmittel, Blutersatzmittel, Antibiotika

* 9. Oktober 1901 Crailsheim

† 30. Juli 1977 Chur/Schweiz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 51/1981

vom 7. Dezember 1981

Wirken

Fritz Lindner stammte aus Crailsheim, wo sein Vater eine Fabrik für "Dampf-Seifen und -Soda", zu der auch ein Säge- und Hobelwerk gehörte, besaß. L. besuchte Realgymnasien in Crailsheim und Schwäbisch-Hall. Er wollte eigentlich Medizin studieren, begann dann aber auf Wunsch der Eltern an der TH Stuttgart mit einem Chemiestudium, um später die väterliche Fabrik übernehmen zu können. 1923 ging er nach München, um bei dem Nobelpreisträger Richard Willstätter Chemie zu studieren, doch war bei Willstätter kein Arbeitsplatz frei. So studierte er an der TH München als Schüler von Hans Fischer, der damals über die Farbstoffe des Blutes (Haemin) und des Blattgrüns (Chlorophyll) arbeitete. L. legte bei Manchot und Fischer Diplom- und Doktorexamen 1925 bzw. 1926 mit Auszeichnung ab. Die Doktorarbeit schrieb er über "Deuteroporphyrine". Einige Monate blieb er noch als Assistent bei Hans Fischer, der 1930 den Nobelpreis für die Erforschung und Synthese des Haemins erhielt.

1926 trat L. als Chemiker in die Farbwerke Hoechst ein, für die er sein ...